TikTok
- Maxim
- 31. Mai
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 27. Aug.
Wie funktioniert TikTok?
TikTok ermöglicht es Nutzerinnen und Nutzern, kurze Videos zu erstellen und zu teilen. Die Clips sind meist 15 bis 60 Sekunden lang und werden im Hochformat aufgenommen. Besonders beliebt sind Musik- und Tanzvideos, aber auch Comedy, Challenges und Tutorials sind auf der Plattform sehr beliebt. Mithilfe zahlreicher Filter, Effekte und Musik können die Videos kreativ gestaltet werden. Nutzer können auf Videos anderer mit eigenen Clips reagieren, sogenannte Duette oder Stitches erstellen und so Trends weiterverbreiten oder neu interpretieren.
Videos auf TikTok können mit Likes, Kommentaren und Shares bewertet werden. Über die „Für dich“-Seite werden den Nutzerinnen und Nutzern ständig neue, von einem Algorithmus empfohlene Clips angezeigt, unabhängig davon, ob sie dem Ersteller folgen oder nicht. Wer einem Account folgt, sieht dessen neue Videos zusätzlich im eigenen Feed.
Neben den klassischen Kurzvideos bietet TikTok auch Livestreams an. Hier können Creator in Echtzeit mit ihrem Publikum interagieren, während die Zuschauer per Chat Nachrichten schicken oder virtuelle Geschenke senden können. Diese Geschenke sind Spenden für die Creator und müssen für echtes Geld gekauft werden.
TikTok-Profile können öffentlich oder privat eingestellt werden. Bei privaten Konten müssen Follower-Anfragen erst bestätigt werden, bevor sie die Videos sehen dürfen. Über Direktnachrichten können Nutzer privat miteinander kommunizieren, allerdings ist diese Funktion erst ab 16 Jahren verfügbar. Hashtags helfen dabei, Inhalte bestimmten Themen zuzuordnen und Trends zu entdecken.
Gefahren von TikTok
TikTok stellt Jugendschutzmechanismen wie Altersüberprüfungen und einen begleiteten Modus zur Verfügung, um Eltern die Überwachung zu erleichtern und Werbeinhalte zu steuern. Diese Maßnahmen können jedoch umgangen werden, wodurch auch problematische Inhalte zu Minderjährigen gelangen können.
Beim Erstellen eines neuen TikTok Accounts wird der Account automatisch auf öffentlich gestellt. Bei einem öffentlichen TikTok-Account können andere Nutzer selbst veröffentlichte Videos ansehen, liken, kommentieren, dem Account folgen, den Account teilen, Duette und Stitches mit selbst veröffentlichten Videos erstellen, Nachrichten senden und das Profil über die Suche oder Empfehlungen finden. Privatnachrichten können für junge Nutzer gefährlich sein, weil fremde Personen sie direkt anschreiben und Kontakt aufnehmen können.
TikTok-Filter verändern das äußere Erscheinungsbild, etwa durch Glättung der Haut oder Veränderung von Gesichtsproportionen. Vor allem bei jungen Nutzern kann dies zu einem erhöhten Anpassungsdruck führen, wodurch sie häufig nur noch gefilterte Inhalte veröffentlichen. Diese Entwicklung kann sich auch auf das Alltagsverhalten auswirken, indem etwa vermehrt kosmetische Maßnahmen genutzt werden, um dem durch Filter geprägten Schönheitsbild näherzukommen.
Eigene Videos könne von anderen Nutzern mit Likes und Kommentaren bewertet werden. Durch diese Likes werden Nutzer dazu animiert, regelmässig neue Videos zu posten. Vor allem junge Nutzer werden durch Likes beeinflusst. Auch die Kommentarfunktion bringt ihre Gefahren mit sich. Dadurch dass Nutzer auf der Plattform anonym sind, kann es auch zu Cyber-Mobbing kommen. Junge Nutzer wissen oft nicht, wie sie damit umgehen sollen oder können nicht einschätzen, wie sehr sie Kommentare beeinflussen. Besonders negative oder beleidigende Kommentare können das Selbstwertgefühl stark beeinträchtigen. Viele junge Nutzer, messen sich an Likes und Kommentaren. Bleibt positives Feedback aus oder häufen sich kritische Stimmen, kann das zu Verunsicherung, Stress oder sogar psychischen Problemen führen.
TikTok erhebt eine Vielzahl an Informationen über den Nutzer. Dazu zählen persönliche Daten wie Name, Telefonnummer, E-Mail-Adresse und Geburtsdatum. Auch hochgeladene Inhalte, darunter Videos, Kommentare, Nachrichten und Profilinformationen, werden erfasst. Zusätzlich sammelt TikTok Standortdaten, Geräteinformationen wie zum Beispiel Betriebssystem, Mobilfunkanbieter und IP-Adresse, sowie Bewegungs- und Nutzungsdaten, beispielsweise welche Inhalte angesehen, geliked oder geteilt werden. Ausserdem fliessen Daten von Drittanbietern ein unteranderem das Surfverhalten ausserhalb der App. TikTok nutzt diese Informationen, um den Algorithmus zu optimieren, personalisierte Inhalte anzuzeigen und gezielte Werbung auszuspielen.
Tipps für ein sicheres Erlebnis
Eltern sollten den begleiteten Modus („Family Pairing“) von TikTok aktivieren, um die Nutzung der App gemeinsam mit ihrem Kind zu steuern. Über diese Funktion können sie Bildschirmzeiten festlegen, Inhalte filtern und sehen, mit wem das Kind interagiert. Da Altersverifizierungen leicht umgangen werden können, ist es besonders wichtig, regelmässig mit dem Kind über die Risiken von problematischen Inhalten zu sprechen und das Nutzungsverhalten zu begleiten.
Das TikTok-Profil sollte direkt nach dem Erstellen auf „privat“ gestellt werden. So können nur bestätigte Follower die Videos sehen und interagieren. Eltern sollten gemeinsam mit ihrem Kind die Privatsphäre-Einstellungen durchgehen und erklären, warum es wichtig ist, persönliche Daten und Videos nur für ausgewählte Personen sichtbar zu machen. Auch die Direktnachrichten sollten eingeschränkt oder ganz deaktiviert werden, um unerwünschte Kontakte zu verhindern.
Eltern können ihr Kind dafür sensibilisieren, dass Filter das Aussehen stark verändern und nicht der Realität entsprechen. Es ist hilfreich, gemeinsam über die Auswirkungen von Filtern und den Druck, perfekt auszusehen, zu sprechen. So lernen junge Nutzer, sich nicht mit unrealistischen Vorbildern zu vergleichen und ein gesundes Selbstbild zu entwickeln.
Eltern sollten mit ihrem Kind über die Bedeutung von Likes und Kommentaren sprechen. Sie können erklären, dass negative Rückmeldungen und Cybermobbing im Netz vorkommen und das eigene Selbstwertgefühl nicht von Online-Bewertungen abhängen sollte. Es ist wichtig, dem Kind zu zeigen, wie beleidigende Kommentare gemeldet und blockiert werden können und dass es sich bei Problemen jederzeit an Erwachsene wenden kann.
Eltern sollten ihr Kind altersgerecht darüber informieren, welche Daten TikTok sammelt und wie diese für personalisierte Werbung und Empfehlungen genutzt werden. Sie können gemeinsam die Datenschutz-Einstellungen überprüfen und unnötige Freigaben (z.B. Standortdaten) deaktivieren. Es empfiehlt sich, regelmäßig zu kontrollieren, welche Informationen im Profil sichtbar sind und welche Apps mit TikTok verbunden sind.
Eltern können im begleiteten Modus tägliche Zeitlimits für TikTok festlegen. Die Begrenzung der Nutzungsdauer hilft, eine gesunde Balance zwischen Online- und Offline-Aktivitäten zu bewahren und das Risiko von Medienabhängigkeit zu reduzieren. Es ist ratsam, feste medienfreie Zeiten im Alltag zu etablieren, etwa beim Essen oder vor dem Schlafengehen.
Auf folgenden Quellen basiert unser Blogeintrag
https://www.onlinesicherheit.gv.at/Services/News/TikTok-Risiken-Ueberblick.html
https://www.tiktok.com/safety/de-de/account-settings?
https://www.saferinternet.at/news-detail/tiktok-die-wichtigsten-infos-fuer-eltern/
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